Warum weinen Babys?

Weinen als Prozess der Heilung

Alles, was Babys mitzuteilen haben, teilen sie über aus ihrem Gefühlserleben heraus über ihren Körper mit. Sie lächeln und glucksen in wohligen Momenten, runzeln die Stirn bei Verwunderung, fäusteln mit ihren Händen und zappeln mit Armen und Beinen bei Überanstrengung oder schmiegen sie wohlig an, wenn sie nach einer Mahlzeit satt und zufrieden sind.

Auch das Schreien ist ein Ausdruck von Gefühlszuständen bzw. Missständen. Babys sind genetisch darauf programmiert, nach Trost zu rufen, wenn sie Kummer haben. Sie schreien nicht, um Kontrolle über die Eltern auszuüben oder weil sie verwöhnt sind. Sie weinen, weil sie unglücklich sind, weil sie etwas stört, entweder körperlich oder emotional. Mit dem Weinen möchten sie ihre Eltern alarmieren.

Es mag sein, dass ein Baby weint, weil es mit den vielfältigen Umstellungen nach der Geburt, wie Kälte, zu laute Geräusche, zu schnelle Bewegungen, noch nicht zurechtkommt. Möglicherweise hat es Hunger, ist müde oder die Erwachsenen haben es überstrapaziert. Vielleicht ist auch das Schwangerschafts- oder Geburtserleben noch zu verarbeiten.

Während wir als Erwachsene dazu in der Lage sind, unsere Unruhezustände und unsere Probleme durch Gespräche und Begegnungen mit anderen Menschen zu regulieren, ist unser Baby darauf angewiesen, sein Unbehagen durch Schreien und unkoordinierte Bewegungen auszudrücken. Das Gehirn des Babys signalisiert Gefahr und das Baby ruft nach Hilfe. Es ist darauf angewiesen, dass wir seine Bedürfnisse erkennen und helfen, sie zu stillen.

Mit der Zeit wird es leichter, die Bedürfnisse der Kinder zu erkennen, manchmal jedoch gelingt es auch nicht. Das ist nicht weiter tragisch, denn das Wichtigste ist, die Panik und die Schmerzen des Kindes ernst zu nehmen und präsent zu sein.

Dies ist für den Moment wichtig, aber auch, damit im Gehirn wichtige Stressregulationssysteme angelegt werden können, die im späteren Leben helfen, mit Stress gut zurecht zu kommen.

Ein kleines Kind kann seine körperliche Erregung nicht kontrollieren, aber die Liebe und der Trost der Eltern können es.